Alles, was wir tragen, unabhängig von Preis und Qualität, ist letztlich Handarbeit und wurde von einer Fachkraft genäht.
Etwa 60-75 Millionen Menschen arbeiten in der Mode- und Textilindustrie weltweit, über 80% davon sind Frauen. Es sind diese Arbeiter*innen, welche die Kosten für die Beschleunigung und Expansion der Modeindustrie in den letzten 20 Jahren tragen. Die Produktion und der Konsum von immer mehr und immer günstiger Kleidung sind direkt mit einer systematischen Ausbeutung der Arbeiter:innen verknüpft.
Die meisten Unternehmen stellen ihre Kleidung dort her, wo sie den besten Deal erhalten - in Ländern, in denen die Löhne sehr tief sind. Dazu gehört auch Bangladesch. Wehren sich Arbeiter:innen erfolgreich oder erwägt eine Regierung die Erhöhung des Minimallohnes, droht in diesem sogenannten “Race to the bottom” eine Abwanderung der Unternehmen in noch günstigere Produktionsländer. Die Machtverhältnisse zwischen Regierung und Unternehmen, aber auch zwischen Brands und Lieferanten sind äusserst ungleich verteilt. In der Folge fordern die Fabriken routinemässig von ihren Arbeitnehmer*innen Überstunden, oft ohne Zuschläge. Arbeiter:innen werden eingeschüchtert, vielfach werden sie sogar daran gehindert, Toilettenpausen zu machen. Und sie erhalten einen Lohn, der kaum zum Leben reicht. Dies hat zur Folge, dass ein einfacher Zahnarztbesuch oder eine ausserordentliche Schulausgabe eine Familie in Schulden stürzen kann.
Vor diesem Hintergrund hat die Hamburger Journalistin und Autorin Daniela Schröder zwei Näherinnen in Bangladesch zur Arbeit begleitet. Bei ihren Recherchen für das Magazin Reportagen erfährt sie, wie sehr der Berufsalltag das Leben der Frauen, die in Bangladesch in einem strengen Patriarchat aufwachsen, verändert. Wir erfahren mehr über ihre Träume und ihren Alltag. Aus namenlosen Arbeiterinnen werden Frauen mit einer eigenen Persönlichkeit und eigenen Vorstellungen. Indem die Frauen ihre Rollen neu definieren, brechen sie die verkrusteten Traditionen nach und nach auf.
Als sie 15 und 16 Jahre alt waren, zogen Taslima und Antora in die Hauptstadt Bangladeshs, um als Näherinnen in einer der Tausenden Textilfabriken des Landes zu arbeiten. Sie verdienten ihr eigenes Geld und lebten ihr eigenes Leben.. Verfolge einen Teil der Reportage aus dem Leben zweier junger Näherinnen in Bangladesch.
Wir danken dir, dass du dir Zeit genommen hast, zuzuhören. Verstehen mehr Menschen die Zusammenhänge zwischen ihrem Konsum und den Lebensrealitäten der Menschen im globalen Süden, können wir gemeinsam mehr Transparenz und Fairness einfordern!
Wenn du mehr darüber erfahren willst, wieso es ohne faire Löhne keine nachhaltige Mode geben kann, kannst du auf unserer Website mehr erfahren.